Clémentine Deluy
Clémentine Deluy wurde 1978 in Marseille geboren.
Sie begann ihre klassische Tanzausbildung an der Ecole Nationale de Marseille. Ihr Lehrer Larrio Ekson öffnete ihr den Blick für den zeitgenössischen Tanz, was ein Wendepunkt in ihrer Tanzausbildung war.
1995 beschloss sie, sich auf den zeitgenössischen Tanz umzuorientieren und trat noch im selben Jahr in das Conservatoire Supérieur de Musique et Danse von Lyon ein. 1998 zog Clémentine nach Deutschland, um sich an der Folkwang Universität der Künste in Essen-Werden zu integrieren, wo sie Malou Airaudo kennenlernte, der für Clémentine ein Wendepunkt in ihrer Tanzausbildung sein wird. Während ihrer Zeit in Essen studierte sie bei Lehrern wie Dominique Mercy, Lutz Förster, Jean Cébron und Libby Nye. In dieser Zeit tauchte sie in die Welt von Pina ein und vertiefte ihr Wissen über die Werke von Pina Bausch, indem sie viele Aufführungen in Wuppertal besuchte. Im Jahr 2001 machte Clémentine ihren Abschluss an der Folkwang Universität der Künste in Essen-Werden.
Im Jahr 2002, während ihres Studiums an der Folkwang Hochschule, tanzte sie zum ersten Mal als Gast beim Tanztheater Wuppertal das Rite of Spring. Aber ihr Weg wird sie nach dem Ende ihres Studiums zu einem anderen Horizont führen. Im Jahr 2002 lernte sie die Choreographin Sasha Waltz kennen und nahm an der Produktion »noBody« teil. Am Ende der Produktion wurde ihr angeboten, der Company Sasha Waltz & Guests beizutreten und sie wirkte in verschiedenen Werken wie »insideout«, »Impromptus«, »Dido & Aeneas« mit und lernte während ihrer Zeit in der Company auch das Stück »Körper«. In denselben Jahren tanzte sie auch in Stücken von Luc Dunberry und Juan Kruz Diaz de Garaio Esnaola, wie »Anything Else, Don't We«. Im Jahr 2006 wurde Clémentine Mitglied des Tanztheaters Wuppertal Pina Bausch. In dieser Zeit arbeitete und tanzte sie das Repertoire von Pina Bausch. Auf Wunsch von Pina Bausch lernte und tanzte sie ihre Rolle in »Café Müller«.
Sie tanzte 17 Stücke aus dem Repertoire und war Teil von zwei Kreationen: »Bamboo Blues« und »Como el musguito en la Piedra ay si, si, si«. Von 2014 an kehrte Clémentine zu weiteren Kooperationen mit Sasha Waltz & Guests zurück. Ihre letzte Produktion mit Sasha Waltz ist »Beethoven 7«. Als Gästin nahm sie neue Werke mit Pascal Merighi auf.
Clémentine Deluy wirkte auch in dem Film »Pina« von Wim Wenders (2011) und in der Dokumentation »Dancing Pina« von Florian Heinzen-Ziob (2023) mit. Seit 2019 ist Clémentine Deluy eines der Mitglieder der künstlerischen Leitung für die Neuinszenierung von »Iphigenie auf Tauris«, einem Stück von Pina Bausch, für die Semperoper in Dresden, ein Projekt der Pina Bausch Foundation.
Im selben Jahr nahm sie an dem Projekt »Commons ground[s]«. »Das Frühlingsopfer«, eine Koproduktion zwischen der Pina Bausch Foundation, Sadler's Wells und l'École des sables. Im Jahr 2021 wurde sie eine der künstlerischen Leiterinnen für dieses Projekt. Clémentine gibt internationale Workshops für professionelle Tänzer und Amateure.
Ihr Ziel ist es, das an der Folkwang Hochschule erlernte Vokabular weiter zu vertiefen und die verschiedenen Tanzbereiche, die sie während ihrer beruflichen Laufbahn kennengelernt hat, miteinander zu verbinden. Zu diesem Zweck hat sie 2021 ein ausführliches Forschungsprojekt über Professor Hans Züllig durchgeführt.