In C

Sasha Waltz & Guests 

Kurzer Einstieg in das Projekt

Im Jahr 2021 begann die Tanzcompagnie Sasha Waltz & Guests einen neuartigen künstlerischen Prozess, aus dem kontinuierlich neue Formate hervorgehen. Musikalische Grundlage ist Terry Rileys »In C« (1964), eine in seiner Zeit revolutionäre, offene Komposition, die gemeinhin als erstes Werk der Minimal Music gilt. Basierend auf diesem Meilenstein der Musikgeschichte entwickelte Sasha Waltz gemeinsam mit ihren Tänzer:innen choreographisches Material, das einer ähnlich variablen Struktur folgt und bewusst nicht als fertiges Bühnenstück angelegt ist: Entstanden ist ein Spielsystem aus 53 Bewegungsfiguren für eine strukturierte Improvisation mit klaren Regeln und Gesetzen. Innerhalb dieses Regelwerks wird der:dem einzelnen Performer:in Gestaltungsfreiraum gegeben, der aber immer in Relation zur Gruppe stehen muss - ganz ähnlich

unserer demokratischen Gesellschaft, in der die Grenzen der persönlichen Freiheit dort verlaufen, wo die Gruppe nicht verletzt wird. Die Rollen von Führung und Folgen sind nicht festgelegt, jede:r Performer:in kann jederzeit die Rolle tauschen. Es ist ein Stück darüber, als Individuum Teil einer Gruppe zu sein, nicht ein Individuum in der Gruppe. Damit ist »In C« ein sehr demokratisches Stück und jede Aufführung immer neu und anders.


»In C« war am 6. März 2021 in einer digitalen Premiere im Livestream aus dem Radialsystem in Berlin zu erleben, ist seither internationel getourt und wurde parallel an eine stetig wachsende Tanz-Community weiter gegeben, denn mit »In C« werden zugleich Möglichkeiten der flexiblen künstlerischen Produktion iund des künstlerischen Austauschs über Landesgrenzen hinweg ausgelotet. Die einzelnen Bewegungs-Figuren wurden in erklärenden Video-Tutorials festgehalten, die das Erlernen des choreographischen Materials digital und damit ortsungebunden ermöglichen. Auch eine Version des Bewegungsmaterials für Laien und junge Tänzder:innen ist inzwischen entstanden und über uns zugänglich.

»In C« ist ein dynamisches, modulares System, das adaptionsfähig bleibt. Es ist eine spannende

Herausforderung, daraus viele unterschiedliche Variationen und Formate entwickeln zu können, sowohl für professionelle Tänzer:innen wie auch für Kinder und Laien.«

Sasha Waltz

ZUHÖREN #4 –

Climate change & democracy

From complexity to action

Kurze Dokumentation

13.–15. Dezember 2019

Radialsystem, Berlin


​Nach drei Editionen 2016 und 2017 rund um das aktive Zuhören und neue Communities stellte Sasha Waltz & Guests bei »ZUHÖREN #4« 2019 den Themenkomplex Klimawandel und Klimagerechtigkeit in den Fokus. Die Compagnie teilte für ein Wochenende ihre langjährig angewandten Arbeitstechniken und ludt Menschen dazu ein, sich mit lokalen Initiativen, dem Netzwerk der Compagnie und ausgewählten internationalen Gästen zusammenzuschließen. In einem kollektiven Prozess, der Kopf, Herz und Füße anspricht, wurden unterschiedliche Blickwinkel integriert – um gemeinsam ins Handeln zu kommen. Workshops, Gespräche und Interventionen wurden von Tanz, Musik und gemeinsamem Essen begleitet.


Ein Film von Sasha Waltz & Guests

Kamera und Schnitt: Christina Voigt

In C – Marler Partitur

Kurze Dokumentation über das Projekt

Im September 2022 wurde die Stadt Marl in Nordrhein-Westfalen zum Schauplatz eines einzigartigen Projekts. Die Choreographin Sasha Waltz entwickelte mit »In C – Marler Partitur« ein Projekt, das weite Teile der Stadtbevölkerung einbezieht. Rund 100 Laien und professionelle Tänzer:innen aus der Region erlernten die choreographischen Figuren von »In C« in einem mehrmonatigen Probenprozess erlernt und präsentierten

diese in einem geführten Rundgang durch die Stadt. Tanzende und Publikum bildeten dabei eine Prozession und bewegten sich spiralförmig auf das Stadtzentrum zu. Die Bewegung endete in einer gemeinsamen Aufführung aller Teilnehmenden und Tänzer:innen von Sasha Waltz & Guests auf dem Forum Marl.


Initiiert wurde das Projekt von einer Gruppe Marler Bürger:innen, die sich seit vielen Jahren für den Erhalt

herausragender Bauwerke in ihrer Stadt engagieren. Die Marler Initiative wandte sich an das Netzwerk der Neuen Auftraggeber und konnte Sasha Waltz für das Vorhaben gewinnen, den demokratischen Aufbruchsgeist der Nachkriegsjahre mit künstlerischen Mitteln zu neuem Leben zu erwecken.


Die Gesellschaft der Neuen Auftraggeber bietet Menschen die Möglichkeit, bei namhaften Künstler:innen neue Projekte der Kunst, Literatur, Architektur oder Musik in Auftrag zu geben und unterstützt alle

Beteiligten bei der Beauftragung, Finanzierung und Ausführung der Projekte. Die entstehenden Werke sind gemeinnützig, öffentlich und nicht-kommerziell.

Beethoven 7

Sasha Waltz & Guests
Ludwig van Beethoven / Diego Noguera

Uraufführung am 11. März 2023

Radialsystem, Berlin

In diesem zweiteiligen Abend widmet sich Sasha Waltz gemeinsam mit einem Ensemble von 13 Tänzer:innen der »Sinfonie Nr. 7 in A-Dur (op. 92)« von Ludwig van Beethoven und kontrastiert dieses klassische Stück mit dem Auftragswerk »Freiheit/Extasis« des zeitgenössischen Komponisten Diego Noguera. Bereits im Juni 2021 hatte die Choreographin im Rahmen des Beethoven-Tags »Mit Beethoven durch Europa« des europäischen Kultursenders ARTE in der antiken Tempelstätte von Delphi eine Choreographie zu zwei Sätzen von Beethovens Siebter geschaffen. Diese Musik ließ sie seitdem nicht mehr los. In ihr schwingen Fragen der Zeit mit, die für uns auch heute noch eine Rolle spielen: das Scheitern einer Revolution, die (erzwungene) Rückkehr zu alten Traditionen, die Reibung zwischen dem Wunsch nach gesellschaftlicher Transformation und Restauration und der damit einhergehende Verlust von Freiheit und Zukunftsperspektiven. Zu den live gespielten elektronischen Klängen von Diego Noguera mit dem Titel »Freiheit/Extasis« greift Sasha Waltz diese Themen zu Beginn des Abends auf und interpretiert sie aus zeitgenössischer Perspektive neu: Wie verhalten sich persönliche Freiheit und gesellschaftliche Zwänge zueinander?

SYM-PHONIE MMXX

Sasha Waltz

Georg Friedrich Haas

Uraufführung am 13. März 2022

Staatsoper Unter den Linden Berlin

Die Musik von »SYM-PHONIE MMXX« ist ein Auftragswerk an den renommierten Komponisten Georg Friedrich Haas für eine große sinfonische Besetzung der Staatskapelle Berlin geschrieben und sein erstes offizielles Bühnenwerk für den Tanz. Das Konzept der Choreographie von »SYM-PHONIE MMXX« beruht auf einer inspirierenden Begegnung der Künste, die – in bester Tradition der Tanzgeschichte – zum Prinzip erhoben wird: Musik, Tanz und Bildende Kunst wurden von Sasha Waltz zu einem Abend verschmolzen, der zugleich wie ein Seismograph Gegensätze und Wiedersprüche unserer aktuellen Lebensrealität spiegelt. So entstand ein Werk von lärmender Stille, das seine Energie immer wieder rauschhaft in einem wahren »Tanz auf dem Vulkan« entlädt.

In C 

Sasha Waltz & Guests 

Terry Riley

Uraufführung am 6. März 2021

im Livestream aus dem Radialsystem, Berlin

»In C« von Sasha Waltz & Guests ist eine farbenfrohe Exkursion in die Welt der Minimal Music. Basierend auf Terry Rileys gleichnamiger, revolutionärer und offener Komposition von 1964 entwickelte Sasha Waltz gemeinsam mit ihren Tänzer:innen choreographisches Material, das einer ähnlich variablen Struktur folgt und daher Raum für immer neue Variationen lässt. »In C« ist ein experimenteller, sich konstant entwickelnder Prozess, der den langjährig ausgearbeiteten Arbeitsansatz von Sasha Waltz & Guests und den Dialog von Tanz, Musik und Raum digital wie analog noch einmal weiterdenkt. Zugleich werden Möglichkeiten der flexiblen künstlerischen Produktion und des künstlerischen Austauschs auch über Landesgrenzen hinweg ausgelotet.

Kreatur

Sasha Waltz & Guests

Uraufführung am 9. Juni 2017

Radialsystem, Berlin

Sasha Waltz untersucht in »Kreatur« mit 14 Tänzer:innen Phänomene des Seins vor dem aktuellen Hintergrund einer zerrissenen Gesellschaft: Macht und Ohnmacht, Dominanz und Schwäche, Freiheit und Kontrolle,

Gemeinschaft und Isolation.

Sacre

Igor Stravinsky

Sasha Waltz

Erstaufführung in der Besetzung mit Sasha Waltz & Guests

am 13. September 2013

Théâtre Royal de la Monnaie, Brüssel

​Es gilt als eines der Schlüsselwerke der Moderne: 100 Jahre nach der Entstehung von Igor Strawinskys »Le sacre du printemps« beschäftigte sich Sasha Waltz im Auftrag des Mariinsky Theaters mit diesem außergewöhnlichen Werk der Tanz- und Musikgeschichte. Der Titel wird mit »Das Frühlingsopfer« oder »Die Frühlingsweihe« übersetzt. Die archaisch anmutende, spannungsreiche und kantige Komposition ist geprägt von einer stark betonten Rhythmik, jähen Einbrüchen und der Übereinanderschichtung sich beständig wiederholender musikalischer Motive. In ihrer Choreographie widmet Sasha Waltz den Themen »Ritus« und »Gruppendynamik« ein ganzes Stück – Themen, die bereits in früheren Arbeiten eine wichtige Rolle spielen.

gefaltet

Sasha Waltz

Mark Andre

Wolfgang Amadeus Mozart

Uraufführung am 27. Januar 2012

Mozartwoche, Salzburger Landestheater

Das choreographische Konzert »gefaltet« war die erste Zusammenarbeit von Sasha Waltz und Mark Andre und wurde als Auftakt zur Mozartwoche 2012 in Salzburg uraufgeführt. Mit acht Tänzer:innen und vier Solist:innen erforschen die Choreographin und der Komponist die Wechselwirkungen zwischen klassischer und Neuer Musik, zwischen Klang, Bewegung und Stille. Eine »Faltung« bezeichnet in der elektronischen Musik ein Verfahren, das über akustische Impulse akustische Antworten erzeugt. Für »gefaltet« wurde dieses Prinzip zu einem Dialog zwischen Tänzer:innen und Musiker:innen erweitert: Die Impulse und Resonanzen ihrer Körper im Raum entfalten und verdichten Zwischenräume und Schwellen, Leere und Distanz. Das musikalische Experimentierfeld bilden Kompositionen von Wolfgang Amadeus Mozart und Mark Andre.

Matsukaze

Toshio Hosokawa

Sasha Waltz

Hannah Dübgen

Uraufführung am 03. Mai 2011

Théâtre Royal de la Monnaie Brüssel

Sasha Waltz schloss mit der choreographischen Oper »Matsukaze« an ihre Arbeiten »Medea« (2007) und »Dido & Aeneas« (2005) an, in denen das Schicksal zweier antiker Frauenfiguren im Mittelpunkt steht. Im Zentrum von »Matsukaze«, einem der beliebtesten Klassiker des japanischen Nô-Theaters, stehen ebenfalls zwei Frauenschicksale. Der zeitgenössische japanische Komponist Toshio Hosokawa schuf die Musik zum von Hannah Dübgen überarbeiteten Libretto des Nô-Klassikers. Die Produktion ist eine Fortführung der künstlerischen Zusammenarbeit mit den Solistinnen Barbara Hannigan und Charlotte Hellekant und dem Vocalconsort Berlin sowie der langjährigen Partnerschaften mit den Théâtres de la Ville de Luxembourg, dem Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel und der Staatsoper Unter den Linden in Berlin.

Continu

Sasha Waltz

Uraufführung am 20. Juni 2010

Züricher Festspiele, Schauspielhaus Zürich

In »Continu« führt Sasha Waltz wesentliche Elemente ihrer Arbeit der vergangenen 10 Jahre zusammen und greift wichtige Impulse aus ihren beiden großen Museumsprojekten von 2009 auf. »Continu« erzeugt ein Spannungsfeld choreographischer, musikalischer und bildnerischer Energieströme: Gemeinsam mit 24 Tänzer:innen entwirft Sasha Waltz eine großformatige und archaische Choreographie, in deren Zentrum das epochale Orchesterwerk »Arcana« von Edgar Varèse steht, umgeben von weiteren Kompositionen des Künstlers sowie von Iannis Xenakis und Claude Vivier. Sasha Waltz überarbeitete »Continu« seit der Uraufführung im Rahmen der Zürcher Festspiele 2010 mehrfach und präsentierte im Sommer 2011 in Salzburg eine abschließende Form, die auch das von der Perkussionistin Robyn Schulkowsky live gespielte Schlagzeugsolo »Rebonds B« von Iannis Xenakis umfasst.

Passion

Pascal Dusapin

Sasha Waltz

Uraufführung am 06. Oktober 2010

Théâtre des Champs-Élysées, Paris

Die Musik zu »Passion« von Pascal Dusapin ist eine zeitgenössische Beschäftigung mit dem Orpheus-Mythos, musikalisch insbesondere mit der Oper von Claudio Monteverdi. Erzählt wird der Mythos weitgehend aus der Sicht von Eurydike. Die Komposition entstand als Auftragswerk des Festival d’Aix-en-Provence 2008 mit einem Libretto in italienischer Sprache, die Uraufführung von Sasha Waltz’ choreographischer Oper erfolgte im Oktober 2010 in Paris. Die Handlung des Mythos gibt den dramaturgischen Rahmen vor, wobei dem Bühnenbild und insbesondere dem Licht eine zentrale Rolle zukommt, die Grenze zwischen der Oberwelt (der Wirklichkeit) und der Unterwelt (der nicht sichtbaren Welt) zu bezeichnen. Das Augenmerk von Sasha Waltz lag bei dieser choreographischen Oper verstärkt auf der Arbeit mit den beiden Solist:innen Barbara Hannigan und Georg Nigl, darstellerisch begleitet von einer kleinen Gruppe Tänzer:innen. Die Produktion setzte die langjährige Zusammenarbeit mit dem Vocalconsort Berlin sowie mit dem renommierten Ensemble Modern fort.

Jagden und Formen (Zustand 2008)

Wolfgang Rihm

Sasha Waltz & Guests

Ensemble Modern

Uraufführung am 07. Mai 2008

Frankfurter Positionen, Schauspiel Frankfurt

Wolfgang Rihm nennt seine Komposition »Jagden und Formen« in seiner aktuellen Fassung »Zustand 2008«, da sie in unterschiedlichen Stadien, Räumen und Konstellationen auftritt. »Jagden und Formen (Zustand 2008)« ist auch der treffende Titel für die choreographische Arbeit von Sasha Waltz an diesem Werk, das sie gemeinsam mit ihrer Compagnie Sasha Waltz & Guests und dem Ensemble Modern entwickelte. Das musikalisch-choreographische Projekt gliederte sich in mehrere Phasen: Nach einer ersten Begegnung zwischen Wolfgang Rihm und Sasha Waltz folgte eine Weiterentwicklung der Partitur durch den Komponisten, auf deren Grundlage beide Ensembles in einen intensiven Dialog traten. Im Rahmen des Festivals Frankfurter Positionen stellten sie 2008 das Ergebnis dieses gemeinsamen Arbeitsprozesses vor. Die hochenergetische und komplexe Musik Wolfgang Rihms, die selbst unterschiedliche körperliche Gestalten und Aggregatzustände anzunehmen und physikalische Urzustände zu beschreiben scheint, findet ihre Resonanz in der Choreographie der Tänzer:innen und Musiker:innen.

Medea

Sasha Waltz

Pascal Dusapin 

​Choreographie von Sasha Waltz

Oper »Medeamaterial« von Pascal Dusapin 

Text Heiner Müller

Uraufführung am 23. Mai 2007

Grand Théâtre de Luxembourg

Pascal Dusapins Komposition »Medeamaterial« (1991) zum Text von Heiner Müller ist die Basis für Sasha Waltz‘ choreographisch-musikalische Auseinandersetzung mit dem Mythos Medea. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen ältere Auslegungen des Stoffes sowie zeitgenössische Interpretationen, die das von der Antike gezeichnete Bild der Medea als Furie, Rächerin und Kindsmörderin kontrastieren, u.a. Christa Wolfs Roman »Medea. Stimmen«. Waltz lenkt den Blick auf die weibliche Kraft der Heilerin, der Mutter – dabei gehen die kreative und die zerstörerische Kraft der Figur ein ausgeprägtes Spannungsverhältnis ein. Die Interpretation des mythischen Stoffes ermöglicht Sasha Waltz erneut eine Verschmelzung all ihrer künstlerischen Mittel. Die antike Welt wird sichtbar in raumfüllenden Gruppenformationen, die archaische Bildsprache fließt in das Bewegungsvokabular ein und stellt so einen narrativen Bezug her.

Dido & Aeneas

Henry Purcell

Sasha Waltz 

Oper in drei Akten mit einem Prolog

Text von Nahum Tate nach dem 4. Gesang der Aeneis von Vergil

Uraufführung am 29. Januar 2005

Grand Théâtre de la Ville de Luxembourg

»Dido & Aeneas« von Henry Purcell ist Sasha Waltz‘ erste und bekannteste Opernarbeit, die internationale Erfolge feierte. Aus der vielschichtigen Gefühlswelt der Protagonist:innen von Purcells einziger durchkomponierter Oper heraus entwickelt sie ein choreographisches Werk, das die Sänger:innen in die tänzerischen Prozesse involviert und somit Tanz, Gesang und Musik neuartig zu einer einzigen Kunstform verschmilzt, der »choreographischen Oper«. Gemeinsam mit einem eindrucksvollen Ensemble von 12 Tänzer:innen sowie 51 Musiker:innen, Chorist:innen und Vokalsolist:innen geht Sasha Waltz in dieser Opern-Choreographie weit über die reine Illustration des Geschehens hinaus.

Impromptus

Sasha Waltz

Franz Schubert

Uraufführung am 17. April 2004

Schaubühne am Lehniner Platz Berlin

Mit »Impromptus« schuf Sasha Waltz erstmals eine Choreographie zu klassischer Musik – aus der Epoche der Romantik. Auf einem Tanzboden in Schräglage ergründet dieses Werk emotionale Zustände zwischen Haltlosigkeit und Schweben und findet damit choreographische Entsprechungen zu der existenziellen Instabilität, die sich in Franz Schuberts Musik vermittelt. »Impromptus« wurde zum Auftakt einer ausgedehnten Schaffensphase, in der Sasha Waltz hauptsächlich zu klassischer Musik choreographierte, darunter mehrere Opern.

noBody

Sasha Waltz

Hans Peter Kuhn

Uraufführung am 23. Februar 2002

Schaubühne am Lehniner Platz Berlin

»noBody« bildet den Abschluss des dreiteiligen choreographischen Zyklus über den Menschen und seinen Körper, den Sasha Waltz im Zeitraum der Jahrtausendwende schuf. Nach einer Untersuchung der Materialität des Menschen (»Körper«) und der Suche nach dem Ursprung des Lebens, dem Eros und der Sinnlichkeit (»S«) stellt sich die Choreographin in »noBody« gemeinsam mit 25 Tänzer:innen der Herausforderung, das Nicht-Körperliche, das Geistige durch den Körper sichtbar zu machen, und konfrontiert uns mit den Gefühlen, die die Erkenntnis der Sterblichkeit in uns auslöst.

Körper

Sasha Waltz
Hans Peter Kuhn

Uraufführung am 22. Januar 2000

Schaubühne am Lehniner Platz Berlin

Die Produktion »Körper« eröffnete 2000 nicht nur die erste Spielzeit unter der damals neuen Schaubühnen-Leitung (Ostermeier, Hillje, Waltz, Sandig), sondern bildete auch den Auftakt der bekannten »Körper«-Trilogie von Sasha Waltz. Über die nüchterne Anerkennung der Stofflichkeit des menschlichen Körpers hinterfragt die Choreographie kulturelle Bewegungsschablonen, brachiale Formen des Vergnügens, der Leistungssteigerung und kosmetischen Perfektionierung: Die Behandlung des Körpers als Ressource. Nackt bis aufs Skelett unterzieht das Stück den Körper einer radikalen Entkleidung: dem Abstreifen der Benennungen, die ihn überall behaften und verdecken. Der Körper erscheint als nie Gesehenes.

Allee der Kosmonauten

Sasha Waltz

Uraufführung am 23. September 1996

Sophiensæle, Berlin

Mit der Uraufführung von »Allee der Kosmonauten« wurden im Jahr 1996 die Sophiensæle eröffnet. Seither gilt das choreographische Konzept als legendär: Mittelpunkt des Geschehens ist die Wohnzimmercouch einer Plattenbauwohnung in Berlin-Marzahn. Gefühle und Bewegungsimpulse einer Dreigenerationenfamilie stauen sich hier in prekärer Nähe, können nur entweder in Lethargie begraben oder dem Rückkopplungseffekt ihrer beengten Wohnsituation ausgesetzt werden. Die choreographische Auseinandersetzung mit diesem nervösen Aufeinanderhocken und Aneinandergeraten entspinnt Lösungen an den Grenzen des Tanzbaren und entwickelt aus dem Fehlen von Zärtlichkeit eine unbehagliche Komik.

Kapitel 1

30. März 2020:

Zaratiana Randrianantenaina

Solo aus »gefaltet« von Sasha Waltz & Mark Andre

Musik: Gigue G-dur KV574 von Wolfgang Amadeus Mozart

Präpariertes Piano: Alexander Lonquich

Kamera: Philipp Dümcke

Kapitel 2

3. April 2020:

Hwanhee Hwang

Solo aus »Kreatur« von Sasha Waltz & Guests

Musik: Soundwalk Collective

Kapitel 3

5. April 2020:

Luc Dunberry

Solo aus »Allee der Kosmonauten« von Sasha Waltz

Musik: Hanno Leichtmann und Lars Rudolph

Kapitel 4

7. April 2020:

Yael Schnell

Solo aus »Dido & Aeneas«

Eine Choreographie von Sasha Waltz

Musik: Henry Purcell »Dido und Aeneas« (Belinda), Akademie für Alte Musik Berlin

Kapitel 5

9. April 2020:

Joel Suárez Gómez

Solo aus »Allee der Kosmonauten« von Sasha Waltz

Musik: Hanno Leichtmann und Lars Rudolph

Kamera: Martina Plura

Kapitel 6

11. April 2020:

Zaida Ballesteros Parejo aus Cottbus mit Orion Ballesteros Ratthei und Francisco Mora

Trio aus »noBody« von Sasha Waltz

Musik: Hans Peter Kuhn

Kapitel 7

13. April 2020:

Wibke Storkan

Solo aus »Women« von Sasha Waltz

Musik: Soundwalk Collective

Kapitel 8

15. April 2020:

Eva Georgitsopolou aus Athen, Griechenland

Solo aus »noBody« von Sasha Waltz

Musik: Hans Peter Kuhn

Kapitel 9

17. April 2020:

Maya Gomez aus Erfurt

Solo aus »Continu« von Sasha Waltz

Kapitel 10

19. April 2020:

Andrew Schneider aus New York, USA

Reflections on »remains« by Andrew Schneider / Sasha Waltz & Guests

Musikauschnitt aus »Sunday Morning« von Velvet Underground

Kapitel 12

23. April 2020:

Juan Kruz Diaz de Garaio Esnaola und Luc Dunberry

Duett aus »Zweiland« von Sasha Waltz

Musik: Sasha Waltz & Guests

Kapitel 13

25. April 2020:

Lorena Justribó Manion

Solo aus »rauschen« von Sasha Waltz & Guests

Kapitel 14

27. April 2020:

Edivaldo Ernesto

Solo aus »Travelogue I - Twenty to eight« von Sasha Waltz

Kapitel 15

29. April 2020 (Welttag des Tanzes)

Michal Mualem in La Guarda, Loiano / Provinz Bologna, Italien

Solo aus »noBody« von Sasha Waltz

Musik: Hans Peter Kuhn

Kamera: Giannalberto de Filippis

Ein Interview mit Sasha Waltz

Ludwigsburger Schlossfestspiele

26. August 2021

Sasha Waltz spricht anlässlich des Projekts »Dialoge 2021 - Ludwigsburg« über die Entstehung und das Konzept ihrer »Dialoge«-Projekte, verdeutlicht die neuen Aspekte, die sich durch das Ludwigsburger Residenzschloss offenbaren und eröffnet ebenso die Gemeinsamkeiten zwischen barocken Klängen und Minimal Music.

Gegen den Strom tanzen - die Choreographin Sasha Waltz 

DW Kultur 21

2.2.2019

Ausschnitt aus einem Interview mit Sasha Waltz

Sie weiß, was sie will: Tanztheater, das unter die Haut geht. Seit 25 Jahren erfindet Sasha Waltz das Genre immer wieder neu, wird mit ihrer Kompanie weltweit gefeiert. Ruhiger treten? Fehlanzeige. Eine Begegnung.

Ein Bericht über »Figure Humaine« in der Elbphilharmonie Hamburg

NDR Hamburg Journal

2.1.2017

Sasha Waltz ertanzt die Elbphilharmonie. Aus allen Winkeln kommen die Tänzer:innen bei Sasha Waltz' Choreographie in der Elbphilharmonie. Der Rhythmus der Tänzer:innen macht die Musik, während das Orchester still verharrt.

Interview mit Sasha Waltz anläßlich der tänzerischen Intervention in der Ausstellung »Edgar Degas - The Late Work«

Fondation Beyeler

31.10.2012

Interview in englischer Sprache mit der Choreographin und Tänzerin Sasha Waltz anlässlich der Performance »Rebonds« im Rahmen der Ausstellung »Edgar Degas – Das Spätwerk« in der Fondation Beyeler.

Reportage über das Dialoge-Projekt in Kalkutta

Ein Beitrag von Deutsche Welle

Mediathek

In C

Sasha Waltz & Guests 

über das Projekt

3:44

ZUHÖREN #4 –

Climate change & democracy

From complexity to action

Dezember 2019

6:38

In C – Marler Partitur

September 2022

6:34

Trailer

Beethoven 7

Sasha Waltz & Guests
Ludwig van Beethoven / Diego Noguera

SYM-PHONIE MMXX

Sasha Waltz

Georg Friedrich Haas

In C 

Sasha Waltz & Guests 

Terry Riley

Kreatur

Sasha Waltz & Guests

Sacre

Igor Stravinsky

Sasha Waltz

gefaltet

Sasha Waltz

Mark Andre

Wolfgang Amadeus Mozart

Matsukaze

Toshio Hosokawa

Sasha Waltz

Hannah Dübgen

Continu

Sasha Waltz

Passion

Pascal Dusapin

Sasha Waltz

Jagden und Formen (Zustand 2008)

Wolfgang Rihm

Sasha Waltz & Guests

Ensemble Modern

Medea

Sasha Waltz

Pascal Dusapin 

Dido & Aeneas

Henry Purcell

Sasha Waltz 

Impromptus

Sasha Waltz

Franz Schubert

noBody

Sasha Waltz

Hans Peter Kuhn

Körper

Sasha Waltz
Hans Peter Kuhn

Allee der Kosmonauten

Sasha Waltz

Keep on dancing – Tanztagebuch 2020

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Behind the Scenes

Ein Interview mit Sasha Waltz

Ludwigsburger Schlossfestspiele

26. August 2021

Gegen den Strom tanzen - die Choreographin Sasha Waltz 

DW Kultur 21

2.2.2019

Ein Bericht über »Figure Humaine« in der Elbphilharmonie Hamburg

NDR Hamburg Journal

2.1.2017

Interview mit Sasha Waltz anläßlich der tänzerischen Intervention in der Ausstellung »Edgar Degas - The Late Work«

Fondation Beyeler

31.10.2012

Reportage über das Dialoge-Projekt in Kalkutta