»Allee der Kosmonauten«, entstanden an der Schwelle zu einem neuen Zeitalter, erzählt von einer Ära des Zusammenlebens ohne Hintertüre: Rund um die Wohnzimmercouch einer Plattenbauwohnung stauen sich Gefühle und Bewegungsimpulse einer Dreigenerationenfamilie. Die filmische Version von Sasha Waltz’ unbehaglich-komischer Choreographie des Aufeinanderhockens und Aneinandergeratens spielt mit den Grenzen des Tanzbaren und ist nun vom 1. bis 10. Juli kostenfrei auf unserem YouTube-Kanal zu sehen.



Mit der Uraufführung von »Allee der Kosmonauten« wurden im Jahr 1996 die Sophiensaele eröffnet. Seither gilt das choreographische Konzept als legendär: Mittelpunkt des Geschehens ist die Wohnzimmercouch einer Plattenbauwohnung in Berlin-Marzahn. Gefühle und Bewegungsimpulse einer Dreigenerationenfamilie stauen sich hier in prekärer Nähe, können nur entweder in Lethargie begraben oder dem Rückkopplungseffekt ihrer beengten Wohnsituation ausgesetzt werden. Die choreographische Auseinandersetzung mit diesem Aufeinanderhocken und Aneinandergeraten entspinnt Lösungen an den Grenzen des Tanzbaren und entwickelt aus dem Fehlen von Zärtlichkeit eine unbehagliche Komik. »Allee der Kosmonauten«‚ gehört zu einer Reihe früher Projekte von Sasha Waltz, die Bewegungswelten des Alltags als tänzerischen Interpretationsraum ergründen. Entstanden an der Schwelle zu einem neuen Zeitalter, erzählt das Stück von der Ära eines Zusammenlebens ohne Hintertüre.
1998 entstand eine filmische Version von »Allee der Kosmonauten« in der Regie von Sasha Waltz für ARTE/ZDF, die im Jahr 2000 mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet wurde. Die Filmaufzeichnung ist nun für 10 Tage kostenfrei auf unserem YouTube-Kanal zu sehen.
»Allee der Kosmonauten«
Sasha Waltz
Regie / Choreographie
Sasha Waltz
Bühne
Thomas Schenk, Sasha Waltz
Kostüme
Annette Bätz
Licht
André Pronk
Dramaturgie
Jochen Sandig
Komposition Musik
Hanno Leichtmann, Lars Rudolph
Komposition Akkordeon
Juan Kruz Diaz de Garaio Esnaola
Video
Elliot Caplan
Tanz / Choreographie
Nadia Cusimano, Luc Dunberry, Juan Kruz Diaz de Garaio Esnaola, Nicola Mascia, Takako Suzuki, Laurie Young
Kamera
Jörg Jeshel
Schnitt
Brigitte Kramer
Ton
Ulla Kösterke
Broadcaster
kosmonaut films production Berlin in Zusammenarbeit mit arte und ZDF
Musikcredit
Hanno Leichtmann, Lars Rudolph im Galler Musikverlag.
Das Musikstück »Kalte Augen« ist von Ralf Bursy, Text Michael Sellin.
Länge: 58 Min.
Erstausstrahlung: 7. April 1999
Uraufführung der Bühnenfassung: 23. September 1996, Sophiensaele Berlin
Eine Produktion von Sasha Waltz & Guests in Koproduktion mit Schauburg, München; Grand Theatre Groningen / NL; Tollhaus, Karlsruhe; Theater im Pumpenhaus, Münster; Festival Internacional de Dança, Brasilien; Siemens Kulturprogramm, Berlin / München. Mit freundlicher Unterstützung der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Berlin. Sasha Waltz & Guests wird gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa.