Der Vorverkauf für die Berliner Spieltermine der Choreographien »Roméo et Juliette« (Deutsche Oper Berlin), »Orfeo« und »Sacre« (Staatsoper Unter den Linden Berlin) von Sasha Waltz hat begonnen.
2007 begann Sasha Waltz im erst kurz zuvor eröffneten Studio A des Radialsystem V mit den Proben zu ihrer dritten choreografischen Oper: Gemeinsam mit den Tänzer*innen von Sasha Waltz & Guests legte sie ihre Choreographie »Roméo et Juliette« zu der dramatischen Symphonie von Hector Berlioz‘ an, die am 5. Oktober 2007 mit dem Ballet de l’Opéra National de Paris an der Opéra Bastille in Paris zur Uraufführung kam. Im April 2018 wurde die Choreographie dort bereits zum wiederholten Male wiederaufgenommen, 2012 auch ins Repertoire des Mailänder Teatro alla Scala übernommen. Im September 2018 kehren »Roméo et Juliette«, getanzt von Sasha Waltz & Guests, noch einmal an die Deutsche Oper Berlin zurück.
Im November gibt es ein Wiedersehen mit Claudio Monteverdis »Orfeo« an der Staatsoper Unter den Linden Berlin. Die jüngste choreographische Oper von Sasha Waltz ist nach der Deutschlandpremiere 2015 erstmals wieder in Berlin zu sehen. Monteverdis Vertonung des Mythos um Orpheus und Eurydike gilt als die erste Oper der Musikgeschichte – einer »Favola in musica«, die mit der Uraufführung 1607 erstmals Instrumentalmusik, Gesang, Tanz und Bühne als eine Einheit verstand. Für Sasha Waltz schließt sich mit dieser Produktion gleichsam ein Kreis: Mit ihrer Version von Henry Purcells Barockoper »Dido & Aeneas« begann 2004 ihre Auseinandersetzung mit dem Musiktheater. Sie erweiterte dessen Mittel um die theatralen Ansätze des Tanzes und schuf eine für die Oper neuartige Verschmelzung von Tanz, Gesang und Musik: die choreographische Oper. In der Auseinandersetzung mit den Kompositionen »Medea« (Dusapin, 2007), »Roméo et Juliette« (Berlioz, 2007), »Passion« (Dusapin, 2010) und »Matsukaze« (Hosokawa, 2011) entwickelte sie dieses Genre kontinuierlich weiter. Wurde zu Beginn ihrer Auseinandersetzung mit musiktheatralen Werken zunächst der Chor aktiv ins Bühnengeschehen mit eingebunden, folgte nach und nach die konsequente Verschmelzung aller Künste auf der Szene. Im »Orfeo« integriert die Choreographin schließlich sowohl den Chor und die Solist*innen in die Bewegungen, als auch die Tänzer*innen in das musikalische Geschehen: Es tanzen die Sänger*innen und singen die Tänzer*innen.
Auch die Choreographie »Sacre« von Sasha Waltz hat ihre Geschichte: Anlässlich des 100. Jubiläums von »Le Sacre du Printemps« 2013 nimmt die Choreographin die Einladung von Michel Franck, Leiter des Théâtre des Champs-Elysées Paris, und Valery Gergiev, Generalmusikdirektor des St. Petersburger Mariinsky Theaters, an: Gemeinsam mit 26 Tänzer*innen entwickelt sie ihre eigene zeitgenössische Vision des »Sacre du Printemps« für das klassische Ballettensemble des Mariinsky-Theaters. »Sacre« von Sasha Waltz wird am 13. Mai 2013 im neu eröffneten Mariinsky Theater St. Petersburg uraufgeführt und in einem Doppelprogramm der rekonstruierten Originalchoreographie von 1913 gegenübergestellt.
Mit diesen beiden Choreographien von Nijinsky und Waltz wird das offizielle Jubiläum »100 Jahre Sacre« am 29. Mai 2013 am Ort der Uraufführung des Werkes, im Théâtre des Champs-Elysées, Paris, gefeiert. Am 26. Oktober 2013 feierte »Sacre« im Rahmen eines mehrteiligen Abends Deutschlandpremiere an der Staatsoper im Schiller Theater, getanzt von Sasha Waltz & Guests. Im Juni 2019 gibt es nun erstmals in der wiedereröffneten Staatsoper Unter den Linden Berlin die Möglichkeit, »Sacre« von Sasha Waltz zu sehen. Der Vorverkauf läuft.
»Roméo et Juliette«
Hector Berlioz
Sasha Waltz
6. 7. 9. 10. September 2018
Deutschen Oper Berlin
»Orfeo«
Claudio Monteverdi
Sasha Waltz
17. 18. 23. 30. November 2018
Staatsoper Unter den Linden Berlin
»Sacre«
Igor Stravinsky
Sasha Waltz
23. 27. 30. Juni 2019
Staatsoper Unter den Linden Berlin