Sasha Waltz & Guests
Beethoven 7
Sasha Waltz & Guests
Ludwig van Beethoven
Diego Noguera
In diesem zweiteiligen Abend widmet sich Sasha Waltz gemeinsam mit einem Ensemble von 13 Tänzer:innen der »Sinfonie Nr. 7 in A-Dur (op. 92)« von Ludwig van Beethoven und kontrastiert dieses klassische Stück mit dem Auftragswerk »Freiheit/Extasis« des zeitgenössischen Komponisten Diego Noguera. Bereits im Juni 2021 hatte die Choreographin im Rahmen des Beethoven-Tags »Mit Beethoven durch Europa« des europäischen Kultursenders ARTE in der antiken Tempelstätte von Delphi eine Choreographie zu zwei Sätzen von Beethovens Siebter geschaffen. Diese Musik ließ sie seitdem nicht mehr los. In ihr schwingen Fragen der Zeit mit, die für uns auch heute noch eine Rolle spielen: das Scheitern einer Revolution, die (erzwungene) Rückkehr zu alten Traditionen, die Reibung zwischen dem Wunsch nach gesellschaftlicher Transformation und Restauration und der damit einhergehende Verlust von Freiheit und Zukunftsperspektiven. Zu den live gespielten elektronischen Klängen von Diego Noguera mit dem Titel »Freiheit/Extasis« greift Sasha Waltz diese Themen zu Beginn des Abends auf und interpretiert sie aus zeitgenössischer Perspektive neu: Wie verhalten sich persönliche Freiheit und gesellschaftliche Zwänge zueinander?
Sacre
Sasha Waltz
Igor Strawinsky
Es gilt als eines der Schlüsselwerke der Moderne: 100 Jahre nach der
Entstehung von Igor Strawinskys »Le Sacre du Printemps« beschäftigte
sich Sasha Waltz im Auftrag des Mariinsky Theaters mit diesem
außergewöhnlichen Werk der Tanz- und Musikgeschichte. Der Titel wird mit
»Das Frühlingsopfer« oder »Die Frühlingsweihe« übersetzt. Die archaisch
anmutende, spannungsreiche und kantige Komposition ist geprägt von
einer stark betonten Rhythmik, jähen Einbrüchen und der
Übereinanderschichtung sich beständig wiederholender musikalischer
Motive. Zahlreiche fast geräuschhafte Dissonanzen und der
expressionistische Klangeindruck machten das Werk zu einem der
bekanntesten Musikstücke der modernen Avantgarde. In einigen früheren
großformatigen Stücken von Sasha Waltz wie u.a. »Na Zemlje« (1998) oder
»Continu« (2010) sind Elemente ihrer Recherche zu Ritus und
Gruppendynamik bereits erkennbar. Mit der Choreographie zu »Le Sacre du
Printemps« von Igor Strawinsky widmet Sasha Waltz diesen Themen ein
ganzes Stück, in Aufführungen häufig ergänzt um die »Scène d’Amour« aus
»Roméo et Juliette« von Hector Berlioz sowie ihre Choreographie
»L’Après-midi d’un faune« zur Musik Claude Debussys.