Mit einem Gastspiel der Choreographischen Oper »Dido & Aeneas« von Sasha Waltz zur Musik von Henry Purcell sollten am 7. Mai 2020 die Ludwigsburger Schlossfestspiele – Internationale Festspiele Baden-Württemberg eröffnet werden. Da dies aufgrund der aktuellen Situation leider nicht wie geplant stattfinden kann, ist das Stück ab heute für 30 Tage auf ARTE Concert als video-on-demand (verfügbar weltweit) zu erleben.
ARTE zeigt in Zusammenarbeit mit Sasha Waltz & Guests »Dido & Aeneas« in der 2005 entstandenen Filmversion in der Regie von Peter Schönhofer für ZDF/ARTE. Der Film wurde mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet. Zum Video-on-Demand geht es hier.
Die Oper mit einem Libretto von Nahum Tate nach Vergils Epos über die Flucht des Aeneas aus dem brennenden Troja und seine Irrfahrten, erzählt von der Liebe in Zeiten des Krieges. Als Aeneas die karthagische Königin Dido verlässt, nachdem er an ihrem Hof Zuflucht gefunden hat, bricht es ihr das Herz. In ihrem Lamento »When I am laid in earth«, einer der berühmtesten Arien der Musikgeschichte, nimmt sie Abschied von ihrem Leben und ihrer Liebe. Tanz und Oper verschmelzen zur Kunstform der Choreographischen Oper, wenn Sasha Waltz alle Musiker*innen und Tänzer*innen zu einem einzigartigen Ensemble vereint.
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Mit »Dido & Aeneas« begann 2005 die Entwicklung der Choreographischen Oper im Werk von Sasha Waltz. Als erste unter den modernen Interpret*innen dieser Oper entwickelte sie aus deren vielschichtiger Gefühlswelt ein choreographisches Werk, das die Sänger*innen in seine tänzerischen Prozesse involviert und somit Tanz und Oper zu einer einzigen Kunstform verschmilzt. Um die innere Zerrissenheit der beiden Liebenden zu veranschaulichen, besetzt Sasha Waltz ihre Rollen außerdem mit je zwei Tänzer*innen, die unterschiedliche Gefühlsregungen synchron zum Ausdruck bringen. Sie entwickelte ihre erste choreographische Oper gemeinsam mit 12 Tänzer*innen ihres Ensembles sowie 51 Musiker*innen der Akademie für Alte Musik Berlin, Chorist*innen des Vocalconsort Berlin und ausgewählten Vokalsolist*innen.
2014 endete dieser vielbeachtete Zyklus von Sasha Waltz mit ihrer Interpretation von Claudio Monteverdis »Orfeo« – in dieser wichtigen, musikalisch geprägten Schaffensperiode schuf sie u. a. Choreographische Opern zu Kompositionen von Hector Berlioz (»Roméo et Juliette«), Pascal Dusapin (»Medea«, »Passion«) und Toshio Hosokawa (»Matsukaze«).
Dido & Aeneas
Oper in drei Akten von Henry Purcell
Libretto von Nahum Tate
Choreographie
Sasha Waltz
Musikalische Leitung und Rekonstruktion
Attilio Cremonesi
Uraufführung der Bühnenfassung: Grand Théâtre de Luxembourg, 29.01.2005
geplante Aufführungen:
Schlossfestspiele Ludwigsburg
7. 8. Mai 2020
Bühnenbild: Thomas Schenk, Sasha Waltz
Kostüm: Christine Birkle
Licht: Thilo Reuther
Dramaturgie: Jochen Sandig, Yoreme Waltz
Dido: Aurore Ugolin (Mezzo-Sopran), Clémentine Deluy, Michal Mualem
Aeneas: Reuben Willcox (Bariton), Virgis Puodziunas
Train of Aeneas: Luc Dunberry, Manuel Alfonso Pérez Torres
Belinda: Deborah York (Sopran), Sasa Queliz
Sorceress: Fabrice Mantegna (Bariton), Juan Kruz Diaz de Garaio Esnaola, Xuan Shi
Second Woman: Céline Ricci (Sopran), Maria Marta Colusi
Narrator: Charlotte Engelkes
First Witch / A Sailor: Eberhard Francesco Lorenz (Tenor), Takako Suzuki
Second Witch / Spirit: Michael Bennett (Tenor), Jirí Bartovanec
Ascanius: László Sandig
Akademie für Alte Musik Berlin
Konzertmeister: Georg Kallweit
Violine:
Georg Kallweit, Stephan Mai, Kerstin Erben, Uta Peters, Barbara
Halfter, Verena Sommer, Gabriele Steinfeld, Nadja Zwiener, Albrecht
Kühner, Thomas Graewe, Erik Dorset, Susanne Kanis
Viola: Anja Graewel, Annette Geiger, Lothar Haass, Clemens-Maria Nuszbaumer, Johannes Platz
Bassvioline: Jan Freiheit, Inka Döring
Viola da Gamba: Hartwig Groth
Violone: Robert Sagasser, Miriam Shalinsky
Theorbe / Barockgitarre: Jakob Lindberg, Björn Colell, Ophira Zakai
Cembalo: Raphael Alpermann
Percussion: Michael Metzler
Vocalconsort Berlin
Sopran: Anette Lösch, Cécile Kempenaers, Maria Köpcke, Susanne Wilsdorf
Alt: Uwe Czyborra-Schröder, Dorothee Merkel, Martin van der Zeijst, Anne-Kristin Zschunke
Tenor: Klaus-Martin Bresgott, Sebastian Lipp, Markus Schuck, Oliver Uden
Bass: Martin Backhaus, Martin Schubach, Frank Schwemmer, René Steur
Repetition: Claudia de Serpa Soares
Stimm-Coach: Roger Tebb
Korepetition: Veronika Braß
Filmregie: Peter Schönhofer
Redaktion: Wolfgang Bergmann, Dieter Schneider
Eine Produktion von ZDF In Zusammenarbeit mit ARTE In Koproduktion mit ZDF theaterkanal und Sasha Waltz & Guests
© ZDF 2005
Eine Produktion von Sasha Waltz & Guests und der Akademie für Alte Musik Berlin in Koproduktion mit der Staatsoper Unter den Linden, dem Grand Théâtre de la Ville de Luxembourg und der Opéra National de Montpellier.